Im Golfsport wird die Qualität eines Schlags hauptsächlich an den drei Faktoren Wiederholbarkeit, Distanz und Richtung gemessen.

Einfach ausgedrückt beschreiben diese drei Faktoren, ob ich den Schlag innerhalb einer gewissen Toleranz wiederholbar abrufen kann, der Schlag eine ausreichende Distanz überbrückt und die Richtung sich in einem vertretbaren Rahmen bewegt. Mit diesen drei Faktoren lässt sich sowohl ein Abschlag, als eben auch ein kurzer Putt gut beschreiben und leistungsmäßig einordnen.

Die meisten Golfer die zu mir in den Unterricht kommen, möchten an der Richtung Ihrer Schläge arbeiten, oder sind damit unzufrieden. Meiner Ansicht und Erfahrung nach, ist aber eine Abweichung in der Richtung gar nicht das am häufigsten auftretende Problem, sondern in aufsteigender Reihenfolge mangelt es meist an Wiederholbarkeit, dann an Distanz und erst zum Schluss an der Richtung.

Nehmen wir an, dass ein Golfer bei einem Schlag mit dem mittleren Eisen (Eisen 6) im Schnitt 10 bis 20 Meter Rechtskurve (Slice) im Ballflug produziert, seinen Ball jedoch konstant trifft und ihn um die 130 Meter in der Luft halten kann. Überlegen wir uns jetzt, wie wir das in die drei Faktoren einordnen können, würden wir schnell zu dem Schluss kommen, dass dieser Spieler eine ausreichende Länge in den Schlägen produziert, eine gute Wiederholbarkeit aufweist und mit seiner Kurve, durch Ausrichtung und strategische Überlegung genug Grüns treffen sollte. Ein Begradigen seiner Flugkurve würde also sicherlich nicht im direkten Zusammenhang weniger Schläge auf der Golfrunde bewirken.

Unser zweiter beispielhafter Golfer rühmt sich damit den Ball immer geradeaus zu schlagen und eigentlich nie einen Ball zu verlieren. Bei einem guten Treffer schlägt er mit seinem Eisen 7 um die 100 Meter im Flug, kämpft aber häufig mit dünn getroffenen Bällen, welche dann im Flug deutlich kürzer sind.

In diesem Beispiel würden wir gleich zwei Faktoren finden, bei denen eine Verbesserung auch unmittelbar zu weniger Schlägen auf der Runde führen würde. Denn Schlaglänge gilt mittlerweile, nach unzähligen statistisch erfassten Golfschlägen weltweit, als leistungslimitierender Faktor #1. Und im Gegensatz zu unserem ersten Beispiel, wo unser Golfer mit seiner 10 bis 20 Meter weiten Rechtskurve eine seitliche Abweichung von gerade einmal zehn Metern abgedeckt hat, haben wir bei unserem Golfer im zweiten Beispiel durch die unkonstanten Treffer eine deutlich größere Abweichung in der Flugweite vergleichbarer Golfschläge.

Was das für dein Training bedeutet

Zuallererst solltest du dir in Ruhe Gedanken darüber machen, in welchen Bereichen denn tatsächlich deine Schwächen liegen. Schlage dazu eine begrenzte Anzahl an Bällen mit deiner vollen Routine und Konzentration auf ein Ziel und bewerte die Schläge in den drei Bereichen Wiederholbarkeit, Distanz und Richtung. 

Hast du herausgefunden wo deine Stärken und Schwächen liegen, solltest du anfangen an einem der drei Themen zu arbeiten. Wichtig ist dabei, dass du wirklich nur an einem Teilbereich arbeitest. Willst du deine Schlaglänge steigern, solltest du nicht auch gleichzeitig auf deine Schlagfläche achten.

Versuche im nächsten Schritt einzugrenzen, warum du in einem der Teilbereiche nicht so gut bist, wie du es dir wünscht. Mangelt es dir an Wiederholbarkeit, da du den Ball zu oft dünn oder fett triffst, verfehlst du den Sweetspot seitlich, oder schwingst du mit unterschiedlichen Umfängen oder Tempi? Hast du auch auf diese Frage eine Antwort gefunden kannst du dich intensiv ins Training stürzen und an diesem Bereich isoliert arbeiten. Dein Golflehrer wird dir selbstverständlich gerne behilflich sein den richtigen Bereich zu finden und dir praktische Übungen mit auf den Weg geben. 

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